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In Kürze...

         Gitarrenverstärker

Wir lieben den Sound von Röhrenverstärkern !
Und ganz sicher wird es in absehbarer Zeit auch von uns einen Röhrenverstärker geben. 
A
ber Röhren haben neben ihren positiven Klang-Eigenschaften auch einige Nachteile:  Größe, mechanische Empfindlichkeit, Stromverbrauch, Wärmeerzeugung, Verschleiß, Kosten usw...
Schon die heutzutage schwierige Beschaffbarkeit qualitativ hochwertiger Röhren ist ein Ärgernis. Und dem NOS-Wahnsinn (...ganz nahe am Kondensator-Voodoo...) wollen wir uns gar nicht erst hingeben.
Dabei wäre es relativ einfach, einen Röhrenverstärker zu entwickeln und zu bauen. Praktisch basieren alle Röhrenverstärker-Konzepte auch heute noch auf den Applikationen von RCA, GEC oder Mullard aus den 50ern und 60ern des letzten Jahrhunderts. Und an deren klanglichen Eigenschaften gibt es auch heute nicht viel zu verbessern. Eine übersteuerte Röhren-Endstufe klingt immer gut, solange man beim Design keine groben Fehler begeht.
Aber einfach den hundertsten Fender-,  Marshall- oder Vox-Clone zu bauen... da gibt es interessantere Aufgaben. Zum Beispiel einen Verstärker auf Halbleiterbasis zu entwickeln, der natürlich der Röhren-Konkurrenz klanglich gewachsen sein muß. 
Halbleiter deshalb, weil sich damit einige der Eingangs erwähnten Nachteile von Röhren umgehen lassen, dabei aber immer im Auge behaltend, daß der Klang eines übersteuerten Röhren-Amps praktisch die Referenz ist, die es zu erreichen gilt.. 
Und findet man nicht bei vielen Röhren-Nutzern so eine kleine grüne Kiste vor dem Amp (...und dessen Name einen schreienden Röhrensound verspricht...) ? 
Und da sind nur Halbleiter drin ! 
Trotzdem bestimmt es oft den Sound der gesamten weiteren (Röhren-) Anlage maßgeblich, und wohl positiv, sonst würde man es nicht einsetzen.
Beim Design eines Gitarrenverstärkers mittels Halbleitern hat man nun grundsätzlich die Auswahl zwischen zwei Möglichkeiten der Signalverarbeitung: Analog oder Digital (...oder als dritte Möglichkeit die Mischung von Analog und Digital...). 
Der digitale Weg, bekannte (Röhren-) Verstärker zu "moddeln" oder zu "profilen", und deren Sound so "naturgetreu" wie möglich nachzubilden, kann unserer Meinung nach nicht die Lösung für einen Musiker sein, der seinen "eigenen" Sound sucht. 
Da kauf' ich mir doch lieber gleich das Original !
Hunderte von verschiedenen Amp-Modellen bzw. -Sounds braucht sowieso niemand. Und dabei immer der ängstliche Gedanke: "...klingt der jetzt wirklich genauso wie...?"
Oder Class-D ? Manche Leute bezeichnen Class-D als "analog". 
Ein Gitarrensignal in verschieden lange aber möglichst rechteckige Nullen und Einsen zu zerhacken, damit einen Schalter zu betätigen und hinterher mit einem Tiefpaßfilter alles wieder glatt zu machen, ist nach unserem Verständnis nicht "analog".  Die Verzerrer-Schaltung aus der kleinen grünen Kiste übernehmen, Class-D Endstufe dahinter und fertig... Schauder, das Signal meiner wunderschönen Gitarre aus edlem Holz, mit eigenem Charakter und eigener Seele, soll zerhackt und anschließend mühevoll wieder zusammengesetzt werden ? Nee, das wollen wir nicht...
Aber wenn es schon Halbleiter sein sollen, dann doch zumindest eine Alibi-Vorstufen-Röhre mit einbauen ? Und im Gehäuse dafür ein Fenster, damit sie jeder sehen kann ? Wir arbeiten mit Röhren ! Und wenn sie nicht genug leuchtet machen wir noch eine LED dahinter... Überlassen wir anderen.

Übrigens, bei aller Begeisterung für die verschiedensten Amp-Konzepte: Der verwendete Lautsprecher ist ein wesentlicher Sound-Faktor, vielleicht sogar der wichtigste.

Lange Rede, kurzer Sinn, unser Ansatz sieht wie folgt aus::
Wir haben einen (beinahe) rein analog arbeitenden Verstärker entwickelt (...unser Hall ist im Moment auch digital...) und als "moderne" Alternative zur Röhre auf Feldeffekt-Transistoren gesetzt. Dabei kommen in den Vorstufen ausschließlich JFETs zum Einsatz, in der Endstufe arbeiten MOSFETs, jeweils in teilweise neuer und ungewöhnlicher Schaltungstechnik. Auf Operationsverstärker im Signalweg wird bewußt verzichtet, die JFETs sollen möglichst in jeder Stufe eigene Obertöne hinzufügen. 
Als einen nicht unwesentlichen Faktor für einen guten Klang sehen wir den Einsatz eines Ausgangsübertragers an. Ganz nebenbei ergibt sich damit eine jeweils optimale Anpassung an verschiedene Lautsprecher-Impedanzen. 
Auch in die Stromversorgung haben wir einiges an Entwicklungsarbeit investiert.
"Abgerundet" wird das ganze durch eine Mikroprozessor-Steuerung, die sich im Wesentlichen um die optimale und störungsfreie Arbeitsweise der einzelnen Stufen kümmert.
Wichtig war uns, wie bei allen unseren Produkten, den Klang des angeschlossenen Instruments zu erhalten und zu unterstützen, der Verstärker soll Teil des Instruments werden. High-Gain können wir nicht, aber dafür gibt es genug Pedale. 
Unsere Verstärker sind nicht handverdrahtete Einzelstücke mit streng rechtwinklig verlegten Drähten, rauschenden Kohlepresswiderständen und orangenen Voodoo-Kondensatoren. Wir setzen auf SMD-Technik wo möglich, bedrahtete Bauteile wo nötig (z.B bei den Folienkondensatoren), Platinenbauweise mit qualitativ hochwertigen Bauteilen, entwickelt und gefertigt komplett in Deutschland.
Jess, der Name ist Programm...

 


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